Capt’n Bob

Kaum waren unsere Leinen fest im Hafen von Tazacorte, rief er uns schon vom Steg gegenüber zu „I love your MUKTUK! I love steel boats!“. Sein eigenes Boot, oder besser gesagt Schiff, die ROAMER: massiv, schwarz gestrichen, hochbordig, natürlich ebenso aus Stahl, sieht schon etwas in die Jahre gekommen aus. Zwei dicke Holzmasten ragen unverstagt in den Himmel: ein Dschunken-Rigg, wie wir später erfahren.

Am Abend, auf der ersten Stegparty, lernen wir ihn näher kennen. „I’m Capt’n Bob, and to prove it, here is my book“ Bob Burns, ein Arbeitersohn aus Brighton, arbeitete als Rigger und auf Ölbohrplattformen, als er sich 1985 in den Kopf setzte, einhand die Welt zu umrunden. Ständig von Geldmangel geplagt, liess er sich die ROAMER nach seinen ganz eigenen Ideen bauen und ausrüsten und brach damit tatsächlich zu seiner Weltreise auf.

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Von Brighton und Falmouth ging es zunächst nonstop nach Südafrika, wo er zur Auffüllung seiner arg strapazierten Reisekasse für ein halbes Jahr die dortige Hafenkneipe übernahm. „Ich war sonst immer der letzte, den sie aus der Kneipe werfen mussten. Jetzt konnte ich endlich bleiben, bis der letzte gegangen war.“ Von dort aus ging es weiter nach Neuseeland und Australien, rund Kap Hoorn zu den Falkland-Inseln, wo er seine Masten verlor. Mit einem Not-Rigg humpelte er schliesslich zurück nach Falmouth und beendete seine Weltumsegelung nach zwei Jahren.

Während seiner Reise tippte er seine Erlebnisse auf einer mitgeführten Schreibmaschine, fand dann aber keinen Verleger für sein Buch. Erst 2010 kramte sein Bruder sein altes Manuskript hervor, redigierte es („alle Frauengeschichten hat er mir rausgestrichen“) und veröffentlichte es mit 500 Exemplaren Auflage. Birgit und ich durften uns sein Bordexemplar ausleihen: ein herrlich lakonischer Stil, eine erlebnisreiche Reise voller Widrigkeiten und eine großartige seglerische und menschliche Leistung.

Heute ist Capt’n Bob 74 und hat immer noch eine ungeheure Ausstrahlung. Wenn er auf der Stegparty sein Songbook auspackt und anfängt, irische und britische Lieder zu singen, oder er ein paar seiner Geschichten zum Besten gibt, fühlen wir uns, als wären wir in ein früheres Zeitalter versetzt. Probe gefällig? Bitte schön!

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Wir sind glücklich, diesem Original begegnet zu sein und wünschen Capt’n Bob und ROAMER alles Gute auf seinen weiteren Reisen. Vor ein paar Tagen ist er in Richtung Azoren aufgebrochen.

La Palma – die grüne Insel

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Die westlichste Insel der Kanaren und die erste, die wir beide kennen lernen: hier liegen wir sehr ruhig im Hafen von Puerto de Tazacorte gut geschützt durch gleich zwei große Kaimauern, kaum ein Wind weht hier. Da kann die Muktuk dann auch länger bleiben, bevor wir die nächste längere Reise Ende November in Richtung Karibik antreten.

La Palma, sagt man, ist die grünste Insel der Kanaren und noch vom Massentourismus weitgehend verschont. Viele Urlauber sind trotzdem da, es ist landschaftlich wunderschön hier, zum Wandern, Baden und Entspannen. Die Haupturlaubszeit ist hier und überall auf den Kanaren allerdings der Winter, wenn die Mittel- und Nordeuropäer dem ungemütlichen Wetter für ein paar Tage entfliehen wollen.

Das Bussystem ist gut ausgebaut und wird vor allem von den Einheimischen genutzt. Auch wir lernen den Fahrplan und die Buslinien nach und nach kennen.

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Um die Ecke beim Hafen sind zwei Strände mit schwarzem Kies, Ferienwohnungen, Restaurants drum herum, es ist viel los am Nachmittag und Abend. Der Ort Tazacorte liegt ein paar Höhenmeter weiter oben, fünf Minuten mit dem Bus oder fünfzehn zu Fuß durch die Bananenplantagen. Von dort hat man einen wunderschönen Blick übers Meer. Fünfzehn Busminuten weiter im Inneren liegt Los Llanos, die größte Stadt der Insel, mit einer schönen Fußgängerzone, vielen Läden, Cafés, Restaurants, einem kleinen Marktgebäude.

Und es gibt sehr viele Deutsche hier, Touristen wie Auswanderer: z.B. in Los Llanos finden wir ein gemütliches Café von zwei Deutschen Konditormeistern betrieben, mit bestem Käsekuchen und selbstgemachtem Eis, die Süddeutsche Zeitung und der Spiegel liegen aus; dann ein hübsches Restaurant mit kanarisch-venezolanischer Küche von einer jungen Deutschen und ihrem venezolanischen Mann betrieben; wir entdecken einen Gemüseladen, auch von einem deutschen Ehepaar betrieben, die hier am Vormittag die Bio-Produkte ihres Betriebes verkaufen und bei größeren Mengen auch zum Boot liefern. Ungewohnt für uns, nach diesem einem Jahr in Galicien, dass wir kaum noch dazu kommen, spanisch zu sprechen.

Eine der schönsten Wanderungen geht in die Caldera de Taburiente, einer riesigen Schlucht von 8km Durchmesser, die sich zum Inneren hin immer mehr verjüngt. Kiefernwälder, wilde Felsenlandschaft, wir gehen erst durch ein trockenes Bachbett voller Kiesel, aber die Anstrengung wird belohnt, bald kommt ein Naturschwimmbecken, und zu Abwechslung baden wir mal in Süßwasser.

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An einem anderen Tag werden wir von Mike und Uli, einem befreundeten Seglerpaar vom Nachbarsteg, eingeladen, mit ihrem Auto eine Rundfahrt zum Nordwesten der Insel zu unternehmen: zuerst zu einem malerischer kleiner Fischereihafen, eine Bar zum Kaffeetrinken davor, dann geht es weiter nach Los Tilos, einer kleinen Schlucht, mit dem größten zusammenhängenden Lorbeerwald der Insel, seit einigen Jahren ein Biosphärenreservat. Hier ist ein Informationszentrum eingerichtet, Picknick-Tische in Terrassen, wo wir uns zu Mittag gemütlich hinsetzen, nachdem wir eine kurze Wanderung zum Wasserfall unternommen haben. Auf dem Rückweg sehen wir noch ein paar Drachenbäume und können uns davon überzeugen, dass La Palma wirklich eine grüne Insel ist – der Westen fängt die Regenwolken und die Feuchtigkeit ein und von hier aus geht das weit verzweigte System der Wasserkanäle, Leitungen und Bassins los, das für die Bananenplantagen dringend gebraucht wird. Es war ein schöner Tag. Eine Stegparty steigt noch am Abend, wir sitzen vor unserem Boot, erzählen, singen bis spät in die Nacht.

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Vollgas

Sie standen ja im Revierführer: die „acceleration zones“, d.h. Seegebiete vor den Steilküsten der kanarischen Inseln, an denen durch den Düseneffekt der Wind erheblich stärker weht. Die Rede war von einer Steigerung um 10-15kn.

Auf der Überfahrt von den Selvagems nach La Palma hatten wir im Schnitt 20kn, also Windstärke 5. In der acceleration zone erwarteten wir also 30-35kn (Windstärke 7). Alles im grünen Bereich, zumal sich in dem kleinen Gebiet kein Seegang aufbaut, der diesem Wind entspricht. Also zwei Reffs ins Groß und rein ins Vergnügen.

Aber Rasmus hatte sich das anders vorgestellt. Es kachelte auf einmal mit 40-45 (9 Bft), in Böen auch schonmal 50-55kn (10 Bft), ein ausgewachsener Sturm also. Und auch aus den 2-3 Meter Wellen wurden ab und an 4-5 Meter, so dass das Ganze doch ein recht sportliches Erlebnis wurde.

Weder Windsteueranlage noch Autopilot konnten das mehr steuern, und so durfte ich Sturmtaktik beim Rudergehen üben: wenn die großen Wellen anrollten, vor den Wind gehen, damit einen die Welle genau von achtern erwischt und nicht querschlagen lässt. Wenn kleinere Wellen anrollen, wieder anluven, damit man irgendwann auch aus der acceleration zone heraus- und in die Abdeckung der Insel hineinkommt.

Mich hatte die ganze Aktion in unserer normalen Bordkleidung erwischt (kurze Hose, T-Shirt), war sofort klatschnass und schaffte es erst nach einer halben Stunde, kurz nach unten zu gehen und Ölzeug anziehen zu können.

Birgit war währenddessen unter Deck damit beschäftigt, die umherfliegende Inneneinrichtung zu bändigen, denn alles was nicht niet- und nagelfest gestaut war, entwickelte einen ungeheuren Bewegungsdrang. Und welche Luken nicht ganz dicht sind, wissen wir jetzt auch genau. Aber insgesamt hatte unsere Muktuk keinerlei Schwierigkeiten mit diesen Verhältnissen, sie blieb jederzeit kontrollierbar und sicher.

Nach anderthalb Stunden war der Spuk vorbei, und zwar so plötzlich, als hätte man einen Schalter umgelegt. Innerhalb von fünf Minuten ging es von Sturm auf Flaute, so dass wir die Segel bergen und die Maschine anwerfen mussten. So tuckerten wir dann gemütlich in den Hafen von Tazacorte, wo wir extrem geschützt liegen. Leider gibt es auf La Palma keine guten Ankerplätze, so dass wir erst einmal in der Marina bleiben werden, um von hier aus die Insel zu erkunden.

Von unserem heißen Ritt gibt es leider keine Fotos – unsere Kamera ist nicht wasserdicht, und ich hatte auch keine Hand frei. Das Bild und ein kleines Video sind von der Überfahrt.

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Video (Geduld, Bild kommt erst nach ein paar Sekunden)

Postamt Selvagems

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Man muss schon wissen, wo sie sind, um sie auf der Seekarte überhaupt zu finden. Die Ilhas Selvagems („wilde Inseln“), kaum mehr als eine Ansammlung einiger Felsbrocken auf dem Weg von Madeira zu den Kanaren.

Die Überfahrt dorthin ist recht zäh – fast ein ganzer Tag Flaute, ansonsten auch wenig Wind, aber das ist ja das Schöne, wenn man Zeit hat: man braucht einen Tag länger, um hinzukommen, dafür bleibt man einen Tag länger, weil es so schön ist.

Die Angaben im Revierführer klingen spannend: den Positionen sei nicht zu trauen, weil sie aus der Vor-Satelliten-Zeit stammen, die Karte verzeichne auch nur die wichtigsten Untiefen und einige Gebiete seien gänzlich unkartiert. Da fühlt man sich doch halb wie Herr Kolumbus, kramt sein altes Werkzeug aus der terrestrischen Navigation aus und nähert sich mit etwas mehr Adrenalin als üblich.

Geht aber alles gut, und so liegen wir dann bald in der Bucht, in der sich auch das Häuschen der einzigen Inselbewohner befindet: ein Parkwächter und drei Ornithologen, denn die Insel ist Naturschutzgebiet und Brutstätte für etliche Vogelarten, vor allem für eine große Kolonie von Gelbfuss-Sturmtauchern, die in der Dämmerung zu Hunderten ihre Kreise über der Bucht ziehen und zum Zwecke des sozialen Austauschs ihr charakteristisches „ouwa-ouwa“ ertönen lassen.

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Die Inselbewohner, auch durch Birgits frisch gebackenen Apfelkuchen freundlich gestimmt, haben uns dann am nächsten Tag die Insel gezeigt. In jeder zweiten kleinen Felshöhle nistet ein kleines Küken, das nur einmal täglich (später noch seltener) von den Eltern mit Nahrung beliefert wird, denn letztere kümmern sich ja mehr um den sozialen Austausch (s.o.) als um die Kinderpflege.

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Dafür haben die Bruthöhlen alle ihre eigene Hausnummer, vermutlich damit es bei der Postzustellung nicht zu Verwechselungen kommt. Die Insel hat nämlich ein eigenes Postamt, und Carlo, der Parkwächter, stempelt mit großer Hingabe unsere Postkarten ab. Briefkastenleerung allerdings nur einmal pro Monat, dann ist Schichtwechsel für die Bewohner. Das letzte Boot ist übrigens ein paar Stunden früher als geplant von Madeira aus losgefahren, deshalb gab es leichtes Durcheinander beim Einkaufen für die vier Wochen, und irgendwie fehlte am Ende das Bier. Sie haben noch zwei(!) Flaschen, aber noch über zwei Wochen vor sich. Zum Glück können wir mit Bordbeständen die größte Not lindern.

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Eine kleine Gecko-Art ist hier endemisch, und seit 2001 die überhandnehmenden Kaninchen und Ratten auf der Insel komplett ausgerottet wurden, erholt sich die Vegetation auf dem Hochplateau wieder. Eine Flechtenart diente füher zum Färben von Stoffen und aus einer anderen Pflanze wurde Seife gemacht. Für die Vögel und ihre Eier sowie das Sammeln dieser Pflanzen haben früher Fischer aus Madeira die lange Reise zu den Selvagems unternommen, bis das Gebiet unter Naturschutz gestellt wurde.

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Ich darf dann noch beim Auslegen von Bojen zur Ciguatera-Kartierung mithelfen, denn einer muss das Schlauchboot manövrieren, während Carlos die Bojen plaziert, und die Ornithologen sind nicht so aussenborder-affin. Hat Spass gemacht, und wenn ich zukünftig irgendwo mehrere Bojen in schnurgerader Reihe sehe, bin ich voller Hochachtung. Birgit und ich machen dann noch einen Schnorchelausflug zusammen mit vielen bunten Fischen, dann geht’s zurück zur Muktuk, denn morgen fahren wir weiter zu den Kanaren.

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Madeira klassisch – Blumen und Levadas

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Nach den ersten Tagen in der Ankerbucht vor dem Ostkap sind wir zwei Buchten weiter westlich gefahren, haben den Anker vor dem Örtchen Machico geworfen. Und von hier aus starten wir zu einer Levada-Wanderung, die zu einem Besuch auf Madeira einfach dazu gehört. Die Levadas sind Wasserkanäle, die von dem wasserreichen und wasserspeichernden Norden der Insel das nötige Nass in den Süden transportieren, wo das Klima günstiger ist für den Anbau von Bananen, Wein und viel Ost und Gemüse. Und überall dazwischen Blumen! Die Levadas sind teilweise begehbar und einige sehr schöne sind als Wanderwege ausgebaut, die sich an den Hängen entlang schlängeln. Mit dem Bus fahren wir von Machico in ein kleines Dorf hoch und laufen fast vier Stunden lang eine Levada entlang bis zum nächsten Ort, immer am Hang entlang, immer auf der gleichen Höhe, nur die letzte halbe Stunde geht es steil bergab zurück in unseren Ort.
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Anfangs verläuft der Wasserkanal noch an Häusern vorbei, dann nur noch an Gärten und Wiesen mit kleinen Werkzeughäuschen, dazwischen mal ein bisschen Lorbeer-Urwald. Weinreben ranken sich am Wegesrand, mal wild, mal gepflegt, laden zum Naschen ein, und einmal schauen wir staunend einen senkrechten Hang hinunter, wo sich ein schöner kleiner Weinberg befindet. Wie kann man da bloß ernten?

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In den Gärten stehen hier überall Bananenstauden, zwischen den Maispflanzen wächst auch mal ein Kohl, ranken sich die Bohnen hoch. Kartoffeln, Möhren, Petersilie wild durcheinander. Und überall breiten sich Zucchini- und Gurkenpflanzen aus.

Mit solchen Gärten kann man sich sicher gut selbst versorgen… Ab und zu steht am Wegesrand eine Kiste mit Obst und dazu eine Dose für die Münzen: wir bedienen uns, zahlen den angegebenen Preis von je 50Ct für drei Bananen und Weintrauben und haben eine feine Wegzehrung.

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Zwischendurch riecht es ganz süß, wenn wir an einem Feigenbaum vorbei kommen, an einer anderen Stelle ist es frisch gemähtes Heu. Und in den kleinen Senken hört man immer wieder eine Ziege meckern.

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Es ist August und schon überall etwas trocken, trotzdem blüht zur Zeit viel: hie und da noch eine Strelitzie, die eigentlich in den Wintermonaten vorherrscht, ein paar verblühte Hortensien, Rosen, Lilien am Wasser und viele andere Arten, wilde und angepflanzte, die wir ohne Bestimmungsbuch gar nicht benennen können. Wir sind begeistert von der Vielfalt!

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Vor der nächsten Überfahrt, Richtung Kanarische Inseln, wollen wir noch mal die Wassertanks füllen und melden uns im benachbarten Hafen an. Wie froh sind wir, dass wir zwei Nächte lang auf ruhigem Kiel (aus)schlafen können. In der Bucht vor Machico hatten wir zuletzt Schwell und Wind quer zur Welle, d.h. Muktuk rollte die meiste Zeit hin und her die Längsachse entlang. An ruhigen Schlaf war nicht zu denken. Morgen geht es los!

Ankunft auf Madeira

…also erst einmal sorry für die Probleme mit der Technik: die beiden letzten Beiträge, die wir auf der Überfahrt geschrieben haben und kunstvoll per Pactor-Modem an eine supergeheime EMail-Adresse gesendet haben, die daraus eigentlich einen Blog-Eintrag hätte machen sollen, sind irgendwie nicht angekommen. Jetzt posten wir sie eben rückwirkend. Das lernen wir aber auch noch.

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Jedenfalls sind wir jetzt da. Beweisfotos siehe unten. Alles in allem eine wunderschöne erste Etappe mit optimalem Wind. Ab der dritten Nacht konnten wir dem Meeresleuchten zusehen, das bis Madeira immer stärker wurde. Ist schon faszinierend, wenn die Muktuk eine grün leuchtende Spur durchs Wasser zieht.

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In der fünften Nacht auf See konnten wir die ersten Lichter von Porto Santo erkennen, im Morgengrauen dann die Umrisse Madeiras. Und als wir aufs Ostkap zufuhren, hat uns wieder einmal eine Gruppe von Delfinen begleitet, diesmal eine andere, deutlich größere Art. Schwer zu erklären, aber es ist für uns jedesmal eine große Freude, diesen Tieren zuzusehen.

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Am Vormittag haben wir schließlich das Ostkap gerundet und sind kurz dahinter in einer von hohen Felswänden umgebenen Bucht vor Anker gegangen. Nach Anleger und Mittagessen haben wir uns dann erst einmal ausgeschlafen. Bis die Schlafbatterien wieder voll sind, wird aber noch ein Weilchen dauern. Eigentlich brauchen wir gar nicht an Land zu gehen: wir haben erst einen von sieben Wassertanks geleert (ok, den größten, aber immerhin), der Kühlschrank ist noch voll, Klopapier auch noch genügend da, und die Zwiebeln reichen locker bis New York. Dass wir nicht an Land müssen, ist auch ganz gut so, denn wir liegen hier am Ostkap sehr abgeschieden, Geschäfte gibt’s hier nicht. Dafür Heerscharen von Wanderern, es geht zu wie auf den Münchener Hausbergen. Alle genießen den spektakulären Blick von der Steilküste herab und Muktuk als Fotomotiv.

Davon abgesehen haben wir es noch nicht geschafft, mit dem Dinghi anzulanden, denn die Felsen wirken als Düse, so dass ganz ordentlich der Wind pfeift und das An-Land-kommen mit dem Beiboot schwierig macht. Na ja, erst einmal haben wir auch an Bord genug Programm: putzen, ein paar Reparaturarbeiten, lesen, schlafen, essen…

Einzig die Fisch-Versorgung könnte noch besser werden. Klar, weil das mit dem Blog schreiben von unterwegs nicht geklappt hat, konnten uns die Fische auch nicht finden, deshalb hat auch keiner angebissen. Immerhin: ein paar Stunden nachdem wir den letzten Beitrag mit Positionsangabe per Mail losgefunkt hatten, sprang zumindest der erste fliegende Fisch an Deck und ergab sich seinem Schicksal als Vorspeise am Mittag. Klein, aber fein – können ruhig noch mehr davon angeflogen kommen…

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