Alle Kiele fliegen hoch

Heute gibt es aus besonderem Anlass eine Sonderausgabe des Blogs. Wir haben nämlich Muktuk ein Weihnachtsgeschenk gemacht: sie hat ihren Kiel wieder zurückbekommen, auf den sie seit Februar verzichten musste.

Dabei handelt es sich ja um einen Schwenkkiel, und von dem schaut meist unten ein Stück heraus (wenn er abgesenkt ist). Manchmal schaut auch oben ein Stück heraus (wenn er hochgeholt ist), aber das Stück in der Mitte, das sieht man eigentlich nie. Und was man nicht sieht, das sieht meistens auch nicht besonders gut aus. Das kennt man ja auch aus anderen Lebensbereichen. Deshalb musste der Kiel – wohl zum allerersten Mal seit dem Bau der Muktuk – raus und gründlich überholt werden. Und weil man den Kiel in der ganzen Schönheit seiner fast sechs Tonnen sonst so selten zu Gesicht bekommt, haben wir ganz viele Fotos gemacht, die wir Euch heute als Bildergeschichte vorstellen wollen.

Im Februar

Die sechs Tonnen Kiel werden hydraulisch mit einer komplizierten Hebelmechanik bewegt. Die wird hier erst einmal abmontiert. Sieht schlimm aus, ist aber noch der einfachere Teil.

Dieses Lager ging schon nicht mehr so ganz einfach heraus
Bei dem hier ging aber gar nichts. Im Mastfuss ist einfach nicht genug Platz, um den Schaft herauszuholen.
Wenn das Schiff im Weg ist, wird es eben weggeschnitten
Höllenfeuer ist nichts dagegen
Geht doch. Jetzt kann man den Schaft herausholen
Der Kiel erblickt seit 23 Jahren zum ersten Mal das Licht der Welt
Und das war auch nötig. Ein wenig verrostet war der Kielkasten schon.
So sieht er also aus. Auch ein wenig mitgenommen.
Im Juli

Nach dem Sandstrahlen macht er schon einen etwas besseren Eindruck

Sofort wird er mit einem Primer bestrichen, damit der frisch gestrahlte Stahl nicht gleich wieder rostet.
An all diesen Stellen musste geschweisst werden
Geschweisst und mit vier Lagen Epoxy beschichtet
12. Dezember

Auf das Epoxy kommt erst einmal ein Haftvermittler, weil man das Antifouling nicht direkt darauf streichen kann

Nein, kein Picasso. Antifouling mit dem Pinsel an allen Ecken und Kanten.
Zwei Lagen Antifouling in schokobraun
16. Dezember

Zwei Lagen Antifouling in rot

20. Dezember

Nochmal zwei Lagen in braun, und heute ist der Tag der Wiederbekielung. Da wir weder rote noch blaue Schleifchen zum Verpacken des Weihnachtsgeschenks gefunden haben, haben wir die Schlaufen des Hebekrans genommen.

Der Kiel hebt ab
aber nicht wegfliegen!
Vorbereitung zur Landung auf der Muktuk
sieht gut aus…

aber passt nicht rein. Der Kielkasten ist etwas zu kurz, um den Kiel waagerecht einführen zu können.

Also Kommando zurück. Kiel absetzen. Schlaufen umsetzen.
Zweiter Versuch
Ob es diesmal wohl reicht mit dem Platz?
Sieht ganz so aus
Hier der Beweis
Jetzt muss die Hebelmachanik wieder montiert werden
Bingo
Erfreulicherweise geht es heute viel leichter rein als vor zehn Monaten raus
Bitteschön
Für den letzten musste der Kran den Kiel noch ein Stückchen hochheben
Jetzt ist das Mobile wieder vollständig. Die Hydraulik schliessen wir nächstes Jahr an.
Dankeschön, gelber Kran.

Muktuk au Chocolat

Weihnachten steht vor der Tür, und während andere Leute Plätzchen verzieren, malen wir Muktuks Unterwasserschiff neu an. Erst der Zuckerguss (Intergard 263 als Haftvermittler), dann die Schokoglasur (die erste von etlichen Schichten Antifouling).

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Während Birgit und ich auf Landurlaub in München waren, hat der Schreiner die ersten Möbel gebaut – unsere neue Werkstatt ist fast fertig. Schön ist sie geworden, eigentlich viel zu schön um darin zu arbeiten. Vielleicht werden wir uns in Zukunft mit einem guten Buch und einer Tasse Tee gemütlich in die Werkstatt setzen.

Wir kümmern uns unterdessen um unsere Wassertanks. Sieben Stück haben wir davon, jeder fasst rund 100 Liter, hat 26 Schrauben und macht 2-3 Stunden Arbeit, um ihn zu öffnen, zu putzen und wieder zusammenzubauen. Und weil wir die Gelegenheit nutzen, alle Schlauchverbindungen zu erneuern (von den Tanks zum Verteiler, von dort zur Druckwasserpunmpe und zu den Fusspumpen, zum Heisswasserboiler und zurück und zu den Wasserhähnen in Küche und Bad), werden wir demnächst etwa 70(!) Meter Wasserschlauch einkaufen gehen.

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Wir müssen dann nur noch überlegen, wie wir die Tanks aufteilen: zwei für Wein (rot und weiss), einer für Bier, einer für Laphroaig, die restlichen 300 Liter für Trinkwasser? Mal sehen.