Dos Margaritas por favor!

Ensenada beansprucht für sich, den Margarita erfunden zu haben. Gleich zwei Bars in der Stadt machen sich heute den Titel streitig, welche von ihnen als Erste diesen Drink gemixt habe. Die Legende der Hussong Bar berichtet davon, dass in den 1930er Jahren die Tochter des deutschen Botschafters Margarete Henkel in der Bar zu Gast war, als der Barmann gerade einen neuen Drink mit Tequila, Zitronensaft, Likör und zerstoßenem Eis ausprobierte. Die Hussong Bar ist die älteste Bar der Stadt, es gibt sie bereits seit 1892.

In der Bar Andaluz kann man einen Hauch des goldenen Zeitalters in den 1930er Jahren erahnen: sie befindet sich im Gebäude des damaligen Hotels Playa mit Casino, heute das Kulturzentrum der Stadt „Riviera de Ensenada“ inmitten eines wunderschönen Parks. Die Andaluz Bar behauptet nun, den Drink nach der ehemaligen Direktorin des Hotels, Margarita King, benannt zu haben.

Wie dem auch sei: wir setzen uns in den hübschen Innenhof des Kulturzentrums, genießen die letzten Sonnenstrahlen und bestellen Margaritas: es gibt sie ganz klassisch mit Zitrone, oder mit Mango, Himbeeren oder Erdbeeren. Uns hat es die Mango-Variante angetan, der Glasrand ist mit einer köstlichen Mischung aus Salz, Limette und getrockneten Paprika versehen.

Jeden Sonntagnachmittag wird der Saal gegenüber der Bar geöffnet und es treffen sich Tanzbegeisterte, die zu einer Life-Band für ein paar Stunden Lateinamerikanische Tänze tanzen. Sie bewegen sich alle mit einer solchen Leichtigkeit, egal ob jung oder alt. Ihre Ernsthaftigkeit und die Begeisterung sind so ansteckend, am liebsten würde ich mittanzen.

Mitte August wurde in Ensenada das Margarita-Festival gefeiert. Im großen schönen Park waren Zelte aufgebaut, Tische und Stühle auf den Rasen gestellt. Am Eingang musste man sich in eine Liste eintragen, die Telefonnummer angeben und den Impfstoff, mit dem man jeweils gegen Covid-19 geimpft worden war. Dann durfte man – mit Mundschutz – durch den Park flanieren, sich in die Schlange für einen Margarita anstellen, sich etwas zu essen holen bei einem der vielen Stände und der Live-Musik zuhören. Überall entspannte fröhliche Menschen! Wir merkten auf einmal, wie sehr wir es vermisst hatten, einen Abend unbeschwert unter vielen Menschen verbringen zu können.

Der Park und das schöne alte Gebäude sind immer einen Besuch wert, jedes Mal entdecken wir neue Details: