Geld

In der Reihe „was alles anders ist in Japan“ geht es heute ums Geld. Das braucht man nämlich zum Einkaufen, und zwar in Form von Bargeld. Kreditkarten werden üblicherweise weder in Supermärkten oder anderen Geschäften noch in Restaurants akzeptiert. Selbst unsere Liegegebühr in der Marina müssen wir in bar bezahlen. Geldautomaten gibt es zwar viele, aber kaum einer akzeptiert nicht-japanische Kreditkarten. Wenn man aber einen passenden Automaten findet, kann man viel Geld auf einmal abheben.

Mit Bargeld zu bezahlen ist aber – typisch japanisch – eine hochautomatisierte Angelegenheit. Als ich am ersten Tag im Supermarkt dem freundlichen Herrn an der Kasse einen Geldschein entgegenreiche, schaut der etwas verlegen und hält mir auf Japanisch einen längeren Vortrag, bis ich es endlich kapiere: an der anderen Seite der Kasse ist der Automat zum Bezahlen. Dort gibt man Geldscheine und/oder Münzen hinein und bekommt automatisch das Wechselgeld wieder ausgespuckt.

Wenn man einmal sein Wechselgeld von einem Menschen erhält, wird es auf typisch japanische Weise präsentiert: mit beiden Händen, einer Verbeugung und vielfacher Dankesbezeugung: „Arigato gozaimashita“.

An jeder Straßenecke und in den kleinsten Dörfchen gibt es Verkaufsautomaten für Essen und Trinken. Im Nudelrestaurant steht am Eingangsbereich ein großer Automat, dort drückt man die Tasten mit den gewünschten Gerichten, wirft das Geld ein und erhält aus dem Automaten kleine Zettelchen, die man an der Theke zur Küche abgibt. Das Essen wird dann aber, wenn es fertig ist, ganz normal von Hand an den Tisch gebracht.

Im Bus zieht man beim Einsteigen ein Ticket mit einer Nummer darauf, die den Tarifbereich der Haltestelle angibt. Auf einem Monitor kann man verfolgen, wie der Fahrpreis zu dieser Tarifnummer während der Fahrt immer höher wird, je weiter man fährt. Beim Aussteigen wirft man das Ticket und den am Ende erreichten Fahrpreis in einen Automaten.

Man kann eben auch aus dem Bezahlen mit Bargeld eine Kunst machen.