Nelson

28. April – 2. Mai 2017

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„Yeah! The best kept secret of New Zealand!“ – das am besten gehütete Geheimnis, das hörten wir ein paar Mal als Bestätigung, als wir in Nelson mit Leuten sprachen und ihnen sagten, wie gut uns ihre Stadt gefällt.

Nachdem unser Dinghi weg geschwommen war, mussten wir in die Marina an den Steg. Zu Fuß übers Wasser laufen, das können nur Auserwählte. Aber das war gar nicht so schlimm, gab es doch zur Abwechslung mal warme Duschen und Waschmaschinen mit Trocknern dazu, was wir ausgiebig nutzten. Und ins Zentrum von Nelson ist es nur ein Spaziergang von 10-15min, an der langgezogenen Marina und dem Fluss entlang und durch einen hübschen Park.

Von Touristen überlaufen ist der Ort nicht, das stimmt. Und dabei er hat so viele schöne Ecken zu bieten, viele Parks, eine städtische Kunstgalerie: die Suter Art Gallery, ein Kino in einem schönen Art-Deco-Gebäude, die große öffentliche Bibliothek, die sogar am Sonntag geöffnet hat, Glasbläser, Töpfer und Juweliere bieten in schönen Läden ihre Kunstwerke an. Für ein Theaterfestival wird geworben.

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Und es gibt den berühmten Farmers Market am Samstag, den schon Camilla und Prinz Charles bei Ihrer letzten Tour in Neuseeland besuchten, wie die Webseite stolz berichtet. Auf einem großen Gelände mitten in der Stadt, an Werktagen ein Parkplatz, stehen dicht an dicht die Stände mit Kunsthandwerk, Schokolade, lokal geröstetem Kaffee, für Permakultur wird geworben, dazwischen Obst und Gemüse, drei Bäcker konkurrieren mit Ciabatta und Vollkornbrot um die Kundschaft, ein deutscher Metzger, wo eine junge Frau in breitestem Bayerisch an der Theke bedient und daneben eine lange Schlange am Grill wartet, wo es frische Bratwürste im der Semmel gibt. Unser Einkaufswägelchen ist schnell gefüllt, so viele frische und gute Sachen gibt es nicht immer.

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Am Sonntag findet an gleicher Stelle ein Flohmarkt statt und auch sonst hat fast jedes zweite Geschäft im Zentrum auf und die Cafés und Lokale sowieso. Eine gemütliche Stimmung herrscht in der Stadt, herbstlich klares Licht, die Leute sitzen draußen an den Tischen in der Sonne.

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Neben dem vielen immergrünen Laub sieht man ab und zu einen rot-gelb gefärbten Baum im Herbstkleid. Am Ende der Hauptstraße führt eine große Treppe zur Kathedrale hoch, die zwischen den hoch gewachsenen Bäumen kaum zu erkennen ist. Im Inneren besticht die Mischung aus Stein und hölzerner Decke. Schlicht in der Ornamentik, es ist schließlich eine anglikanische Kirche, hat sie doch einen großen angelegten Chorraum mit einer riesigen Orgel an der Seite. Leider ist es der letzte Sonntag der Osterferien, so dass das regelmäßige Chorkonzert am Nachmittag ausfällt. Aber ja, wir wollen gerne irgendwann wieder kommen und vielleicht haben wir dann Glück, die Sänger von „Evensong“ mit ihren gregorianischen anmutenden Gesängen zu hören.

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„Yeah!“ – das kommt in fast jedem Satz vor. Nur wird es hier in NZ nicht, wie man meinen würde, in amerikanischer Manier ausgesprochen. Es klingt anders, eher wie“ jiiiieh“. Vor allem auf der Südinsel wird das „i“ nochmal stärker gedehnt eingesetzt. Wir haben uns anstecken lassen und mal schauen, ob wir nach einem Jahr wie ein echter „Kiwi“ klingen, wenn wir „Yeah!“ sagen…

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