Guadeloupe

Nach einer Woche auf der Hauptinsel  der Iles des Saintes kennen wir alle Wanderwege und können schon die Ziegen auseinanderhalten, die dort in den Gärten und teilweise im Wald herumlaufen. Nur mit den freilaufenden Hühnern tun wir uns noch schwer, auch wenn Andreas gerne das eine oder andere als Bordhuhn mitnehmen möchte… Ob es sich nachts unter dem Beiboot wohl fühlen könnte?

Nach Guadeloupe rüber sind es wieder kaum 20sm und nach einigen (5!) Versuchen, hält der Anker endlich. Aber so malerisch, wie der Revierführer anpreist, ist diese Ecke doch nicht vor dem Örtchen Le Gosier und so verlegen wir das Boot am nächsten Tag in die Marina Bas-du-Fort, kurz vor der Inselhauptstadt Point a Pitre. Nach fast zwei Monaten sind wir das erste Mal wieder in einem Yachthafen, mit elektrischem Strom, Wasser, Duschen und Internet. Und etlichen Schiffshändlern, die wir alle abklappern auf der Suche nach Wasserschläuchen, Schlauchschellen, Karten für Kuba und vielem mehr.

1Conch

Point a Pitre, die Hauptstadt der Insel ist eine lebendige Stadt: an der Place de la Victoire, gleich am Ufer legen die Fischer an und verkaufen ihren Fang direkt aus dem Boot, daneben stehen die Fischhändler. Wenn man morgens früh genug da ist, kann man auch Conque-Muscheln kaufen. Lambi nennt man hier das Muschelfleisch, das man überall auf den Speisekarten findet. Das Muschelgehäuse wird gründlich geputzt und dann als Musikinstrument verarbeitet – wie in eine Trompete hineingeblasen, gibt es einen lauten durchdringenden Ton. Wir überlegen kurz, ob wir eine davon mitnehmen, sie sehen so schön aus, aber nach Deutschland dürfen sie nicht eingeführt werden…

1Obst

Der Markt gleich nebenan brummt, es gibt wieder viel zu schauen und zu staunen, wie viele frische gute Sachen angeboten werden. In der Markthalle dann die Frauen in kreolischen Kleidern, die die vielen Gewürze der Inseln anbieten: Zimtschalen, Vanilleschoten, Muskatnüsse, Nelken und Sternanis, Curry, getrocknete Kräuter, dann Fruchtsirup, allerlei in Rum Eingelegtes.

1Rum

Neben diesen Ständen und den paar Andenken- und Kunsthandwerksläden für die Touristen, gibt es drei große Straßenzüge, in denen ein Laden nach dem anderen Klamotten, Schuhe, Stoffe, Elektrozeug und Krimskrams für die Einheimischen feilhält. Hier ist es laut, bunt und grell und nach zwei Stunden sind wir fix und fertig. Wir wollen nur noch Ruhe und etwas zu essen. An der abseitigen Anlegestelle ist ein kleines Restaurant. Die Kommunikation mit der Wirtin ist nicht einfach: wir verstehen nur „poisson“, und trotz unserer ratlosen Gesichter lacht sie fröhlich und spricht genauso schnell weiter in ihrem Kauderwelsch aus Französisch und Kreól. Und nickt am Ende zufrieden, weil uns ihr Fisch geschmeckt hat!

1Papagei